Brigitte Ecker BA

Eine Einführung, die keine Wünsche offen lässt

Der Band ist als Nachschlagewerk vor allem für angehende und neue Führungskräfte gedacht, aber auch für jene, die schon länger Führungskraft sind und andere, die ihr Wissen über Führung und Management vertiefen wollen. Die wichtigsten Begriffe zum Thema werden in alphabetischer Reihenfolge in Essays behandelt.
Struktur
– Einführung
– 70 Essays über die wichtigsten Begriffe zum Thema Führung und Management.
– Epilog
– Ausführliches Literaturverzeichnis
– Personenregister
– Stichwortregister
Der Band hat einen sehr angenehmen Schriftgrad und -typ, so dass man ihn immer wieder gerne zur Hand nimmt. Informative Abbildungen, Tabellen und Grafiken ergänzen den Text. Begriffe sind kursiv gedruckt, AutorInnennamen in Blockschrift.
Der Band ist sehr verständlich und anregend geschrieben, so dass man ihn auch aus diesem Grund immer wieder gerne zur Hand nimmt. Komplizierte Sachverhalte werden einfach und verständlich erklärt. Einschlägige Vorkenntnisse sind jedoch von Vorteil.
Sehr positiv fällt auf, dass auch Randgebiete wie Biologie und Medizin werden einbezogen. Auch für mich als HAK-Absolventin und Absolventin von Pädagogik-Lehrveranstaltungen und Fernstudienmodulen über Wirtschaftswissenschaften und Psychologie war viel Neues dabei.
Der unglückliche Ausdruck „Humankapital“ wird zwar verwendet, jedoch auch deutlich klar gemacht, dass man für die ihm anvertrauten Menschen Verantwortung hat. Unter „Humankapital“ wird leider oft genug der Mensch als Mittel zum Zweck verstanden, was den ArbeitnehmerInnen bzw. MitarbeiterInnen in diesen Fällen auch deutlich gemacht wird.
Sehr wichtig ist der Essay über die Ressourcenorientierung, da im Arbeitsleben nach wie vor auf die Schwächen statt auf die Stärken geachtet wird.
Wichtig ist auch der Hinweis auf den bhutaneschen Begriff „Bruttosozialglück“ und die Situation in Bhutan, dass es sich hierbei um eine Verordnung „von oben“ handelt.
Zum Themenkreis „Persönlichkeitstests“ habe ich folgende Anmerkungen:
Von PsychologInnen, die derartige Tests ständig durchführen, wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass derartige Tests in allererster Linie für die psychologische und psychiatrische Diagnostik erstellt wurden und nur in Ausnahmsfällen (PilotInnen, TriebfahrzeugführerInnen…) verwendet werden dürfen/sollten, da sie nicht für die Personalauswahl gedacht sind.
Die Kritik an DISG und INSIGHTS seitens eines Teils der WissenschaftlerInnen kann ich nicht nachvollziehen. Er wurde auch in einschlägigen Publikationen (von den Selbstbeschreibungen in GABAL-Publikationen abgesehen) als für die Personalauswahl und –beurteilungen geeignet eingestuft. Zudem habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie zutreffender waren als manche als „wissenschaftlich“ eingestufte Tests. (Ich habe in den letzten 35 Jahren zahlreiche Tests absolviert). Und jedenfalls besser als die selbst erstellten Tests von Personalfachleuten und Führungskräften, die eine rein kaufmännische Ausbildung haben. Derartige „Tests“ werden den BewerberInnen auch in Großbetrieben nicht gerade selten vorgelegt.
Eine Verbindung des DISG mit Tierkreiszeichen ist mir nicht bekannt, ich habe weder in den Testbögen, in Büchern noch auf der Persolog-Website etwas darüber gefunden.
Richtig erkannt wurde jedoch, dass ein Test nur eine Beurteilungsgrundlage unter mehreren ist.
Der Band bietet eine ausgezeichnete Einführung auch für (angehende) WissenschaftlerInnen folgender Fachgebiete:
Neben den Wirtschaftswissenschaften
– Psychologie
– Pädagogik
– Medizin
– Biologie
– Soziologie
– Philosophie und Theologie
Auch als Lehrbuch für die angesprochenen Bereiche ist es hervorragend geeignet.
Das Buch erfüllt nicht nur seinen Zweck voll und ganz, sondern ist nicht nur für (angehende) Führungskräfte unbedingt zu empfehlen, sondern auch für (angehende) WissenschaftlerInnen der o. a. Fachgebiete, Fachkräften, InteressensvertreterInnen und anderen an der Thematik Interessierten